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Neues DJI-Factsheet zeigt: Kinderdelinquenz bleibt selten – pädagogische Maßnahmen wichtiger als Strafrecht

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) hat das aktuelle Factsheet „Kinderdelinquenz“ vorgelegt und ordnet darin die zunehmende öffentliche Aufmerksamkeit gegenüber Straftaten von Kindern unter 14 Jahren wissenschaftlich ein. Der Bericht zeigt, dass solche Fälle insgesamt weiterhin selten auftreten; besonders gravierende Formen von Gewalt bleiben Ausnahmeereignisse. Gleichzeitig hebt das DJI die eingeschränkte Datenlage hervor: Aussagekräftige Informationen stammen überwiegend aus der polizeilichen Kriminalstatistik, die ausschließlich das Hellfeld erfasst und damit nur einen begrenzten Einblick in tatsächliche Verhaltensmuster bietet. Repräsentative Dunkelfeldstudien zu selbstberichteter Delinquenz im Kindesalter existieren in Deutschland bislang kaum, was die Interpretation von Trends erschwert. Vor diesem Hintergrund warnt das Institut vor einer Überinterpretation einzelner medial präsenter Fälle und betont, dass strafrechtliche Maßnahmen im Kindesalter weder zielführend noch entwicklungsangemessen sind.